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Makro

Ein paar Infos dazu, wie man sehr kleine Dinge groß abbilden kann.

Makro-Fotografie

Es gibt verschiedene Möglichkeiten solche extremen Makros zu fotografieren. Ich möchte hier aber bloß meine Methode vorstellen. Ob dies in der maximalen "Ausbaustufe" noch sinnvoll ist sei mal dahingestellt. Ich wollte bloß einmal schauen, was mit meinem Equipment maximal möglich ist. Bei Makroaufnahmen spricht man bezüglich der Vergrößerung vom Abbildungsmaßstab. Bei speziellen Makro-Objektiven liegt der Abbildungsmaßstab normalerweise bei maximal 1:1. Das bedeutet das fotografierte Objekt entspricht bei maximaler Vergrößerung der Größe des Sensors in der Kamera. Bei meiner Kamera sind das 22,5mm*15mm. Eine Fläche von 22,5mm*15mm würde also formatfüllend auf dem Sensor der Kamera abgebildet. Um noch stärkere Vergrößerungen zu bekommen setze ich das Objektiv falsch herum an die Kamera. Dazu nutze ich einen Retroadapter von Novoflex für das Canon EF Bajonettsystem. In dieser Kombination gilt : je kürzer die Brennweite vom Objektiv, desto stärker die Vergrößerung. Mit dem Canon Kit-Objektiv (18-55mm) sind somit Vergrößerungen von etwa 4:1 möglich. Um den Abbildungsmaßstab weiter zu vergrößern habe ich einen Kenko Telekonverter (*1,5) zwischen Kamera und Retroadapter geschraubt. Um noch weiter zu vergrößern habe ich dann einen Satz Zwischenringe (13+21+31=65mm) zwischen Kamera und Telekonverter montiert. Für das Maximum an Vergrößerung habe ich dann das Kit-Objektiv durch ein Canon EF-S 10- 22mm ersetzt und bei 10mm Brennweite fotografiert. Bei solchen extremen Makros ist die Schärfentiefe (der Bereich welcher scharf abgebildet wird) bloß den Bruchteil eines Millimeters groß. Alles im Foto was weiter vorne oder weiter weg steht wird unscharf. Aus diesem Grund mache ich bei Makros mehrere Aufnahmen wobei ich in jeder Aufnahme etwas weiter vorne bzw. hinten scharf stelle. Die Bilder werden dann am Computer zu einer einzigen Aufnehme gerechnet wobei aus jeder Einzelaufnahme immer bloß der scharf abgebildete Bildbereich genutz wird. Dadurch entsteht ein Bild mit durchgehender Schärfe vom Vordergrund bis zum Hintergrund. Bei sehr kleinen Objekten ,wie zum Beispiel einer Fliege, entstehen so mitunter 40 oder mehr Aufnahmen, die dann in ein Bild zusammengerechnet werden. Es gibt auch die Möglichkeit zum Beispiel mit Nahlinsen vor Tele-Objektiven zu fotografieren oder, um es auf die Spitze zu treiben, mit 10-40 fach Mikroskop-Linsen vor einem Tele-Objektiv. Dadurch kann ein Abbildungsmaßstab von 30:1 oder noch höher erreicht werden. Allerdings wird es bei großen Abbildungsmaßstäben zunehmend deutlich schwieriger, das Motiv entsprechend auszuleuchten. Bei den hier gezeigten Bildern handelt es sich um formatfüllende Aufnahmen mit APS-C Kamerasensor. Die Bilder wurden also lediglich in ihrer Auflösung verkleinert aber nichts ausgeschnitten. Um den Abbildungsmaßstab in etwa berechnen zu können habe ich einen Zollstock (Gliedermaßstab ;-) fotografiert. Die schwarzen Striche sind die Millimeterstriche. Mir ging es hier nur darum den Abbildungsmaßstab zu bestimmen und ich habe keinen großen Wert darauf gelegt die Bilder wirklich scharf zu stellen oder gut auszuleuchten. Der Abstand Zollstock<->Objektiv betrug bloß wenige Zentimeter.
Canon Kit-Objektiv 18-55mm in Retrostellung Brennweite 18mm Abbildungsmaßstab etwa 4,5:1
Canon Kit-Objektiv 18-55mm in Retrostellung Brennweite 18mm + Kenko Telekonverter SHQ-DG 1,5* Abbildungsmaßstab etwa 6,5:1
Canon Kit-Objektiv 18-55mm in Retrostellung Brennweite 18mm + Kenko Telekonverter SHQ-DG 1,5* + Zwischenringe (insgesamt 65mm) Abbildungsmaßstab etwa 11:1
Canon Kit-Objektiv 18-55mm in Retrostellung Brennweite 18mm + Kenko Telekonverter SHQ-DG 1,5* + Zwischenringe (insgesamt 65mm) Abbildungsmaßstab etwa 11:1
Canon Objektiv EF-S 10-22mm in Retrostellung Brennweite 10mm + Kenko Telekonverter SHQ-DG 1,5* + Zwischenringe (insgesamt 65mm) Abbildungsmaßstab etwa 18:1
Maximale Ausbaustufe: Kamera Zwischenringe (65mm) Telekonverter (*1,5) Retroadapter EF-S 10-22mm UV-Filter (als Objektivschutz)