© Andre Gerke - www.go2age.de
Pilzfotos
Ein paar Informationen zu
unterschiedlichen Möglichkeiten
Pilze oder andere Makromotive
zu fotografieren.
Pilze fotografieren
Bei Pilzen gilt, wie für viele andere Makromotive auch, am besten „auf Augehöhe“ fotografieren. Ein
Pilz von oben herab fotografiert sieht wenig interessant aus. Bewegt man sich mit der Kamera aber
so weit runter, daß man unter den Schirm schauen kann, wirkt das Motiv gleich viel spannender.
Dazu kann man entweder ein Stativ mit umkehrbarer Mittelsäule nutzen, oder die Kamera auf einen
Bohnensack oder eine andere Unterlage legen, falls man ganz tief runter muß.
Wenn ich den Pilz vom Hintergrund freistellen möchte nutze ich gerne das „Fokus-Bracketing“. Dabei
werden mehrere Aufnahmen aus der gleichen Perspektive geschossen und zwischen den einzelnen
Aufnahmen der Fokus, also der Bereich auf den scharfgestellt wird, nach vorne oder hinten
verschoben. Bei meinen Canon DSLRs funktioniert das gut ferngesteuert via WLAN mit der Android-
App „DSLR-Controller“ von Chainfire. Die EOS M6 mkII hat eine Fokus-Bracketing-Funktion mit an
Bord, so daß die Bedienung über das Handy/Tablet wegfällt, was auch deutlich schneller geht. Dazu
wird auf den vorderen Bereich des Motivs scharfgestellt und der Kamera gesagt wieviele Aufnahmen
sie machen soll und um welche Distanz der Fokus zwischen den Aufnahmen verschoben wird. Die
Fokus-Bracketing-Serie verrechne ich dann am Computer mit der Software „Helicon Focus“ zu einem
einzigen Bild, das von vorne bis hinten scharf erscheint. Je kleiner das Objekt ist, desto geringer ist
auch der Bereich im Bild welcher bei entsprechender Vergrößerung noch scharf dargestellt werden
kann. Da kommt man ohne Fokus-Bracketing und anschließendem „Stacken“ der Bilder kaum noch
klar. Das Bild rechts verdeutlicht die unterschiedliche Bildwirkung zwischen Abblenden für mehr
Schärfentiefe und dem Stacken der Bilder bei offener Blende.
Eine weitere Technik, die ich gerne nutze ist es, die Pilze von hinten oder seitlich zu durchleuchten. Hier eignen sich Taschenlampen mit
hohem Farbwiedergabeindex (CRI>90), möglichst neutral- oder warmweiss, mit oder ohne aufgestecktem Diffuser. Dazu mache ich vom Pilz
zwei unterschiedliche Aufnahmen, oder im Falle eines Fokus-Bracketing, zwei Serien an Bildern. Das erste wird so fotografiert, daß der Pilz
mit Umgebung ordentlich ausgeleuchtet ist. Das zweite Foto bildet dann den durchleuchteten Schirm korrekt ab. Am Computer werden die
zwei Serien verrechnet und aus den zwei Einzelbildern in Photoshop das endgültige Bild erstellt. Hier ein Beispiel :
Finales Bild für den Pilz mit Umgebung
Streiflicht von vorne links
aus 18 Einzelbildern gestacked
Finales Bild für den durchleuchteten Schirm
Taschenlampe von hinten
aus 18 Einzelbildern gestacked
Bildergebnis aus den zwei Einzelbildern
In Photoshop überblendet und Faben angepasst