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Schweden

(Juli 1999, sechs Personen, sechs Motorräder) Urlaub in Südschweden. Der Text stammt von 1999, die Fotos sind mit einer analogen APS-Kamera fotografiert und anschließend eingescannt worden.

Schweden

Im Juli 1999 fuhren wir für zwei Wochen zu sechs Personen nach Svinhult (Gemeinde Ydre, Eksjö Kommun) in Südschweden. Wir setzten von Travemünde nach Trelleborg mit einem Carrier der TT-Line in der Nacht über und konnten dadurch am nächsten Morgen direkt durchstarten. Um 10:00 Uhr in Trelleborg angekommen brauchten wir für die Strecke nach Svinhult dennoch bis 17:00 Uhr. Nach dem Desaster auf Korsika im Vorjahr, wo wir zur Hauptsaison kein Zimmer fanden, waren wir dieses Jahr schlauer, und mieteten uns in einem Ferienhaus (Haus "Haga") ein. Leichte Ernüchterung machte sich breit, als wir das Haus bezogen. Von wegen "sechs Schlafmöglichkeiten"! Für 6 Personen hatten wir lediglich ein Doppelbett, zwei Jugendbetten und ansonsten noch eine Couch und ein Sofa zur Verfügung. Daß der Fernseher defekt war, und ein mieses Bild hatte störte ein wenig beim anstehenden Formel-1 Rennen am kommenden Sonntag, aber zum Fernsehen fährt man ja nicht in den Urlaub. Der Ort Svinhult bestand lediglich aus einer Kirche und einer Hand voll Häusern. An der einzigen Kreuzung im Ort stand wohl mal ein Lebensmittelladen, jedenfalls erkannte man noch, wo einmal das Werbeschild gehangen hat, über der großen Scheibe zur Straße. Zum Einkaufen mußten wir die 12 Kilometer nach Österbymo fahren und bereits bei unserer ersten Einkaufstour entdeckten wir auf halber Strecke einen kleinen Badesee, sowie in Österbymo eine Pommesbude und den staatlichen Spirituosenladen. ;-)
Ankunft in Trelleborg
Haus Haga
Katthult
Eine unserer Ausfahrten bringt uns zu einer über 1000 Jahre alten Eiche ("Kvilleken"), die auch in einem unserer Reiseführer abgebildet ist, über die aber im Touristeninfo in Österbymo niemand so recht Bescheid wußte. Auf der Tafel, die am Parkplatz steht, sind alle nennenswerten Sehenswürdigkeiten der Umgebung vermerkt, so daß wir auch noch Katthult, das eigentlich Gibberyd heißt, in Angriff nehmen wollen. Dort steht der Hof, auf dem die Kindersendungen "Michel aus Lönneberga" gedreht wurden. Kaum zu glauben, daß wir den noch gefunden haben, so wie wir uns kreuz und quer über bessere Forstwege verfahren hatten...
Pause im Schatten
Kvilleken-Eiche
Astrid Lindgrens värld
Von Katthult aus fahren wir an diesem Tag noch nach Vimmerby um einmal den Astrid Lindgrens värld-Freizeitpark anzusehen. Der Park ist wohl Schwedens größter Freizeitpark und es gibt in etwa alles zu sehen, was von Astrid Lindgren erfunden wurde oder mit ihr zu tun hat. Da wir aber aus dem Alter raus sind, in dem man in hohlen Bäumen nach Limonade sucht, beschließen wir, die Kinder hinter der Abzäunung allein zu lassen und fahren unverrichteter Dinge wieder zurück nach Svinhult.
Hier gabs mal Trolle?
Bei den Trollen.
Aussichtspunkt
Auf einer unserer Touren, bei denen alle mitgefahren sind, fuhren wir nach Huskvarna, um das dortige Husqvarna-Museum zu besuchen. Am Museum wurden wir freundlich empfangen und es wurde uns von der Dame am Empfang ein Raum zur Verfügung gestellt, wo wir uns unserer Motorradjacken und Rucksäcken entledigen konnten. Als absolutes Highlight wurde in den Prospekten des Husqvarna-Werks ein solarbetriebener Rasenmäher angepriesen, der völlig selbsttätig den Rasen mäht. Sowas... Wir haben eigentlich Motorräder erwartet. Beim Rundgang durch das Museum fanden wir aber schnell heraus, daß hier nicht nur Moppeds gefertigt wurden, sondern zum Beispiel auch Haushaltsgeräte, Fahrräder, Motorsägen, Schußwaffen, industrielle Fertigungsmaschinen und weiß der Geier was noch alles. Das Museum ist jedenfalls einen Besuch wert, wenn man gerade mal in der Gegend sein sollte.
Altes Bike von Huskvarna
Im Huskvarna-Museum
Rennen in der Hocke fahren?
Eine Tagestour bin ich alleine gefahren. Da die anderen am Haus bleiben wollten machte ich mich ohne Mitfahrer auf, um den Sommen See herum zu fahren, einen der zehn größten Seen Schwedens.
Fähre am Sommen-See
unterwegs rund um den Sommen-See
Ausfahrt
Ausfahrt, Piste
Schiffssetzung auf Öland
Blick vom langen Jan
Um auf die Insel Öland zu gelangen fuhren wir über die Ölandsbron. Diese Brücke, die Öland mit dem Festland verbindet ist 6 Kilometer lang und war, bis zur Fertigstellung der Brücke über den Großen Belt, die längste Brücke Europas. Wir entschieden uns, nur den südlich der Brücke gelegenen Teil der Insel abzufahren. An der Westseite runter und über die Ostseite wieder zurück bis zur Brücke. Auf der Fahrt Richtung Süden hielten wir kurz an einer Schiffssetzung und beschauten uns anschließend die Mauer Karl X.,die 4,5 Kilometer lang ist und von Ost nach West die gesamte Insel durchzieht. Sie diente dazu, zu verhindern, daß die Hirsche des Königshofes über die ganze Insel marschierten. Die restaurierte Fluchtburg Eketorp schauten wir uns nur im Vorbeifahren an. Die Südspitze Ölands ist ein Vogelschutzgebiet mit Museum über Zugvögel und Vogelschutzwarte. Hier steht auch der Leuchtturm "Langer Jan", der 1785 errichtet wurde und mit seinen 42 Metern Höhe eine herrliche Aussicht liefert
Durch den Mechaniker in einer Werkstatt (Dominik brauchte dringend einen neuen Hinterreifen) erfuhren wir von einem Motorradtreffen etwa 80 Kilometer von uns entfernt in Västervik. Der Club, der das Treffen veranstaltete war der MC Dagarna. Neben einigen anderen Showacts und Künstlern standen als Topact am Abend Status Quo auf der Bühne. Ich unterhielt mich ein wenig mit einem etwa 60 Jahre alten Biker aus Finnland, wenn man das Unterhaltung nennen kann. Er sprach kein Wort Englisch und ich verstand kein Finnisch. Mit Händen und Füßen klappte das aber auch so, auf recht lustige Art und Weise. Am Abend gabs noch ein großes Feuerwerk.
Zeltplatz Motorradtreffen
noch leere Bühne vor den ersten Bands
Ausfahrt